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Adipositas Grad I, II und III: Wo liegen die Unterschiede?

3 min. lesezeit

Adipositas ist eine komplexe Erkrankung und manche Aspekte können manchmal nur schwer zu verstehen sein. Adipositas wird häufig in drei verschiedene Kategorien unterteilt: Grad I, Grad II und Grad III. Aber wo liegen die Unterschiede bei dieser Einteilung und warum gibt es sie überhaupt? Dieser Artikel soll Ihnen helfen, Adipositas und die Fachsprache der Ärzt:innen besser zu verstehen.      

Zunächst wollen wir die Bedeutung des BMI (Body-Mass-Index) erläutern, da er dazu verwendet wird, Adipositas in verschiedene Kategorien einzuteilen. Einfach ausgedrückt, vergleicht der BMI das Körpergewicht mit der Grösse und gibt einen Näherungswert für das Körperfett an. Ein BMI zwischen 18,5 kg/m2 und 24,9 kg/m2 entspricht einem „gesunden” Gewicht, während Werte ausserhalb dieses Bereichs entweder als Untergewicht oder Übergewicht eingestuft werden.

  • Wenn Ihr BMI weniger als 18,5 beträgt, fällt er in den Bereich Untergewicht.
  • Wenn Ihr BMI zwischen 18,5 und < 25,0 liegt, fällt er in den Bereich „gesundes“ Gewicht.
  • Wenn Ihr BMI zwischen 25,0 und < 30,0 liegt, fällt er in den Bereich Übergewicht
  • Wenn Ihr BMI 30,0 oder höher ist, fällt er in den Bereich von Adipositas.

Ihren BMI berechnen

Metrisches System Englisches System
Metrisches System / Englisches System

Klinisch gesehen ist ein höherer BMI oft ein Indikator für Gesundheitsrisiken, die mit Übergewicht oder Adipositas im Zusammenhang stehen. Es ist allerdings wichtig, die Grenzen des Body-Mass-Index bei der Diagnose von Adipositas zu kennen. Der BMI berücksichtigt weder die Muskel- noch die Knochenmasse, wodurch er keine präzisen Informationen über den Körperfettanteil liefert. Zudem gibt er keine Auskunft über die Verteilung des Körperfetts und unterscheidet nicht zwischen Männern und Frauen. Die Berechnung des BMI stellt somit einen ersten Schritt dar. Um festzustellen, ob Adipositas vorliegt, ist es ratsam, die individuelle Situation gemeinsam mit einer Fachperson zu analysieren.

Kategorisierung der Adipositas auf Basis des BMI:

  • Adipositas Grad I: BMI von 30 bis < 35
  • Adipositas Grad II: BMI von 35 bis < 40
  • Adipositas Grad III: BMI von 40 oder höher.

Die oben genannte Einteilung ist lediglich als allgemeine Orientierung zu verstehen, die Ärzt:innen bei der Beurteilung von Adipositas verwenden. Die Grenzwerte können sich hingegen je nach Geschlecht oder ethnischer Zugehörigkeit ändern. Beispielsweise hat die Erforschung von Folgeerkrankungen gezeigt, dass asiatische Menschen bei einem niedrigeren BMI eher einen höheren Körperfettanteil aufweisen, weshalb für diese Populationen häufig niedrigere BMI-Grenzwerte verwendet werden.

Die verschiedenen Adipositas-Grade geben den Schweregrad von Adipostias an.

Adipositas Grad I heisst, dass Sie ein Risiko für adipositasbedingte Erkrankungen haben können. Eine Gewichtsreduktion kann das Risiko für solche Erkrankungen signifikant senken.

Adipositas Grad II bedeutet, dass das Risiko für adipositasbedingte Erkrankungen noch höher ist. Sie sollen Massnahmen für ein gesünderes Gewicht ergreifen und dadurch diese Risiken senken. Bereits eine moderate Gewichtsreduktion kann gesundheitliche Vorteile mit sich bringen und möglicherweise einige der negativen gesundheitlichen Auswirkungen von Adipostas senken.

Adipositas Grad III heisst, Sie haben ein hohes Risiko für adipositasbedingte Erkrankungen, welche Ihre Lebensqualität erheblich beeinträchtigen können. Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder an Ihre Ärztin.

Selbst eine Gewichtsreduktion von nur 5 % (zum Beispiel 5 kg bei einem Gewicht von 100 kg) kann Ihre allgemeine Gesundheit signifikant verbessern. Eine Studie hat beispielsweise gezeigt, dass Menschen mit einem BMI von durchschnittlich über 30 ihr Risiko für Typ-2-Diabetes um bis zu 58 % senken konnten, wenn sie ihr Körpergewicht durch Lebensstilinterventionen um etwa 7 % reduzierten und diese Gewichtsreduktion beibehalten konnten.

Eine solche Gewichtsreduktion ist zwar möglich, aber oft viel schwieriger zu erreichen, wenn man dabei auf sich alleine gestellt ist.

   

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