Ich beteilige mich aktiv an Organisationen, die Menschen unterstützen, die mit Adipositas leben. Ich habe das Gefühl, dass Stigma ein sehr wichtiger Aspekt des Problems ist, und natürlich kommt es hier zu Definitionen – und zu Meinungsverschiedenheiten bezüglich Definitionen. Da wir alle Individuen sind, ist es schwierig, es allen recht zu machen. Was eine Person möglicherweise beleidigend findet, stört die andere nicht.
Für mich ist es der Kontext, der dazu führt, dass ein Wort Schaden anrichtet. Wenn einen ein vorbeigehender unbekannter Mensch als "fett" bezeichnet, kann dies ein Gefühl von Ärger, Wut oder sogar Wertlosigkeit auslösen. Aber wie sieht es aus, wenn ein Arzt Ihnen sagt: "Ich mache mir Sorgen, dass Ihr Körper zu viel Fett gelagert hat und dass dies in Zukunft zu gesundheitlichen Problemen führen kann." Löst dies die gleichen Gefühle bei Ihnen aus?
Adipositas wird normalerweise als selbstverschuldet betrachtet und dies macht Menschen anfällig für Spott, Diskriminierung und Mobbing. Als ich von der Konferenz abreiste, machte ich mir Gedanken, dass man sich so stark darauf konzentriert hatte, "wie wir es nennen". Ist das Stigma "weniger essen, mehr bewegen" nicht ein viel grösserer Grund zur Sorge als den Namen, den wir der Krankheit geben?